Die Mischung Erzengel Gabriel – Éliphas Lévi entfaltet ihre Wirkung auf einer feinen, körpernahen Ebene.

Sie begleitet therapeutische Prozesse nicht über Sprache oder Analyse, sondern über die direkte Wirkung von Duft und Wahrnehmung.

Duft und limbisches System

Der Geruchssinn ist der einzige Sinneskanal, der ohne Umweg direkt ins limbische System des Gehirns führt – dorthin, wo Emotionen verarbeitet, Erinnerungen gespeichert und Sicherheitsmuster verankert sind.

Die Amygdala, als zentrales Zentrum für emotionale Bewertung, spielt eine Schlüsselrolle bei der Verarbeitung traumatischer Erfahrungen.

In übererregten Zuständen wie Angst, Erstarrung oder innerer Unruhe reagiert sie besonders empfindlich auf feine Reize – hier kann Duft eine direkte, regulierende Wirkung entfalten.

Feinsinniger Zugang

Das Räucherwerk wirkt nicht konfrontierend, sondern begleitend. Es bietet einen stillen, unaufdringlichen Zugang zu inneren Zuständen – vor allem in jenen Momenten, in denen Sprache an ihre Grenze kommt.

Anwendung in der therapeutischen Begleitung

Hineinriechen – der erste Kontakt

Bereits das Öffnen des Glases und das bewusste Einatmen des Duftes kann eine erste Veränderung im inneren Zustand bewirken – vom Aufmerken bis hin zum Erleben von Sicherheit oder Erleichterung.

Duftanker im Moment der Wandlung

In der Sitzung kann der Duft bewusst als Anker gesetzt werden – in einem Augenblick der inneren Bewegung. Der dabei entstehende Eindruck wird mit dem Erleben verknüpft und kann durch späteres Riechen die Erinnerung daran reaktivieren und stabilisieren.

Räucherung im Raum

Das Verräuchern während oder nach einem therapeutischen Prozess kann das Erlebte energetisch stützen. Der Rauch trägt die Erfahrung in den Raum, schafft Struktur und Halt. Die Wirkung bleibt dabei feinstofflich und nicht steuernd – sie unterstützt, ohne zu lenken.

Wirkungsebenen der Mischung

Stabilisierung: beruhigt das Nervensystem und stärkt die Präsenz im Hier und Jetzt

Regulation: unterstützt in emotional bewegten Phasen die innere Ordnung

Verankerung: hilft, neue Erfahrungen wie Selbstkontakt, Erleichterung oder Sicherheit im Körper zu speichern

Diese Form der Anwendung ersetzt keine therapeutische Arbeit, kann sie jedoch auf tiefer Ebene feinsinnig begleiten – dort, wo Wandlung geschieht, ohne benannt werden zu müssen.

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